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Varianten zum Coronavirus

Wie auch bei anderen Viren, verändert sich auch das SARS-CoV-2 Virus ständig. Diese Veränderungen werden als Mutationen bezeichnet. Durch solche Mutationen kann sich das Virus unter anderem besser verbreiten und wird „ansteckender“. Veränderungen bzw. Mutation entstehen, wenn ein Virus in eine Körperzelle eindringt und sich dort vermehrt. Dabei wird das ursprüngliche Virus kopiert, jedoch entstehen bei diesem Kopiervorgang immer wieder kleine „Fehler“ in der Erbinformation (Genom) des Virus. Diese Fehler passieren zufällig. Wenn die neue Mutation durch diesen Kopierfehler jedoch ansteckender wird und sich dadurch leichter und schneller ausbreiten kann, kann es dazu führen, dass die neue Mutation das ursprüngliche Virus verdrängt.

Derzeit sind ca. 1.500 verschiedene Virusvarianten bekannt. Aktuell ist die „Delta-Variante“ die weltweit am weitesten verbreitete Mutation des Wildtypus. Folgende Virusvarianten konnten im Zeitverlauf als bedeutend klassifiziert werden:

Virusvariante Alpha

Die Alpha Variante (vormals britische Variante) wird auch als Variante B.1.1.7 bezeichnet. Bevor neue Virusvarianten mit lateinischen Buchstaben versehen wurde, wurde sie als „britische Variante“ bezeichnet, da sie zunächst vorwiegend im Vereinigten Königreich auftrat. Die Alpha Variante konnte sich besser verbreiten als der Wildtypus, weil diese eine höhere Reproduktionszahl und Viruslast vorweisen konnte und dadurch den Wildtyp verdrängt hat. Im Frühjahr 2021 dominierte die Alpha Variante das Pandemiegeschehen in Europa.

Virusvariante Beta

Seit Dezember 2020 wurden in Europa vermehrt Infektionen mit der Beta Variante (vormals südafrikanische Variante) festgestellt. Diese Mutation trat ursprünglich in Südafrika auf und kam vermutlich durch Reisende nach Europa. Es konnte festgestellt werden, dass bereits genesene oder geimpfte Personen weniger gut vor dieser Variante geschützt waren als die gebildeten Antikörper nicht so wirksam gegen diese Variante waren.

Virusvariante Gamma

Die Variante Gamma (vormals brasilianische Variante) wird auch als P.1 bezeichnet. Erstmals trat diese in Brasilien auf und machte dort einen Großteil des Infektionsgeschehens aus. Es wird von einer erhöhten Übertragbarkeit ausgegangen.

Virusvariante Delta

Die Delta Variante (vormals indische Variante) trat erstmals im Oktober 2020 in Indien auf und wird auch als B.1.617.2 bezeichnet. Diese Mutation beherrscht aktuell in vielen Ländern weltweit das aktuelle Pandemiegeschehen. Die Delta-Variante zeichnet sich durch eine noch höhere Übertragbarkeit als die Alpha-Variante aus. Zwar wird von einer verringerten Wirksamkeit der Impfstoffe, speziell bei einer nicht vollendeten Impfserie, gegen diese Variante ausgegangen, jedoch bieten die gängigen Impfstoffe auch bei der Delta-Variante noch einen hohen Schutz vor schweren Verläufen.

Besonders besorgniserregende Varianten, wie die Beta oder Delta Variante, werden von der WHO als „variants of concern“ eingestuft. Weiters gibt es „variants of interest“ – diese Varianten gelten als „Varianten unter Beobachtung“. Hier muss sich noch herausstellen, als wie problematisch sie eingestuft werden müssen. Solche Varianten sind die Variante Lambda (C37), welche erstmals in Peru nachgewiesen wurde, die Variante My bzw. Mu (B.1.621), welche aus Kolumbien stammt und die Variante Delta Plus (AY.4.2), welche sich aktuell in Großbritannien verbreitet.

Die Mu-Variante weise laut Experten und Expertinnen eine mögliche Resistenz gegen Impfstoffe auf und ist neben Kolumbien in weiteren südamerikanischen Länder aufgetreten. In Kolumbien gehen zwar 39 % der Infektionen auf diese Variante zurück, jedoch macht die Variante Mu nur unter 0.1 % am des weltweiten Infektionsgeschehens aus. Bei der Variante Delta Plus wird nicht davon ausgegangen, dass diese ansteckender sein könnte als die bisherige Delta-Variante.